Müll: Knapp vorbei ist voll daneben

Schön, wenn man – so wie ich – im Grüngürtel von Linz wohnt: Innerhalb weniger Minuten im Zentrum und doch mitten in der Natur. Der “Pleschinger See”, ein kleiner Baggersee, in Gehnähe, der Pfennigberg bietet als „Hausberg“ tolle Erholungsmöglichkeiten. Nicht nur für mich … er ist eine beliebte Mountainbike-, Lauf- und Wanderstrecke. Nicht nur bei FreizeitsportlerInnen … auch mit dem Auto fahren viele ein Stückchen hinauf, um auf der ersten Bank im Schatten neben der Straße die wunderbare Aussicht auf Linz zu genießen, zu feiern, eine romantische, lustige, ausgelassene …, jedenfalls feine Zeit zu verbringen. Alles wunderbar.

Weniger wunderbar ist die Tatsache, dass der Straßenrand und die nähere Umgebung dieses Rastplatzes gesäumt sind von Papp-Kaffeebechern, Plastikflaschen und Getränkedosen. Diese werden ganz offensichtlich entweder während der Fahrt aus dem Autofenster „entsorgt“ oder – falls sie ausserhalb des Autos geleert werden –  wenn sie leer sind einfach fallengelassen. Da liegen sie dann, bis die Bauern, denen die Felder rund um den Erholungsplatz gehören, wiedermal eine Einsammel-Aktion starten. Bis zu ihrem Tod hat das die „Omi“ des nächstgelegenen Bauernhofs mehrmals die Woche gemacht. Sie war nicht mehr besonders gut zu Fuss, aber es war ihr ein Anliegen, den Müll wegzuräumen, den die vielen sorglosen Pfenningberg-BesucherInnen einfach fallengelassen haben.

Mittlerweile ist die weithin gut sichtbare Mülltonne mit einer großen Tafel ausgestattet, die uns ermahnt: „Knapp dabei ist voll daneben!“. Stimmt ja. Und noch mehr daneben ist es, mit seinem Müll nicht einmal Richtung Mülltonne zu zielen (und diese dabei zu verfehlen), sondern ihn einfach dort fallenzulassen, wo einem gerade danach ist. Ich frage mich: Wer tut so etwas? Und warum?